30 125 Jahre pfenning-Gruppe Mit seiner Tätigkeit als Milchhändler erfüllt Faber in diesen frühen Jahren des 20. Jahrhunderts eine wichtige Aufgabe. Denn während Kohle und Eisenerz die Industrialisierung befeuern, gibt es eine andere Ressource, die für die Arbeiter in den Fabriken eine noch direktere Bedeutung hat: Milch. Als echtes Grundnahrungsmittel spielt sie eine erhebliche Rolle, um die Jahrhundertwende liegt der durchschnittliche Milch-Jahresverbrauch pro Kopf bei fast 150 Litern – etwa dreimal so viel wie heutzutage. Sie zu transportieren ist aber noch echte, harte Handarbeit: Pferdefuhrwerke und schwere Milchkannen bestimmen den Alltag. Wenn die Witterungsverhältnisse selbst für die Pferde Eine ungeplante Unterbrechung zu schwierig sind, werden auch schon einmal Hundeschlitten angespannt, um die Milch zu transportieren – ein Ausfall kommt nicht in Frage. Doch selbst im kleinen Viernheim kann man diesen Anspruch nicht mehr halten, als weitaus größere Ereignisse ihren Schatten auch bis in die hessische Provinz werfen: Der Erste Weltkrieg tobt ab 1914 in Europa. Ob Martin Faber, mittlerweile 39 Jahre alt, noch zum Einsatz an der Front eingezogen wird, ist nicht klar. In jedem Fall muss Faber 1917 sein Gewerbe während des Krieges zeitweise abmelden. Für die nächsten Jahre ruht der Betrieb. Der Krieg endet schließlich mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918. Neben der motorisierten Auslieferung erfolgt die Milchlieferung auch mit der Pferdekutsche oder sogar per Hundeschlitten. Aufnahme aus den 1920ern.
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