125 Jahre Logistikexpertise

34 125 Jahre pfenning-Gruppe Es ist in gewisser Hinsicht ein Neustart für das Unternehmen, das viele Jahre später einmal pfenning heißen wird – ab diesem Moment ist eine kontinuierliche Geschäftstätigkeit der Familie Faber und ihrer Nachfahren im Transportgeschäft nachweisbar. Zunächst geht es weiterhin vor allem um Milch. Seit 1919 ist die Milchversorgung in Viernheim und Umgebung für Jahrzehnte fest mit dem Namen Faber – und später seinem Nachfolger Zuverlässigkeit und Aufschwung und Schwiegersohn Pfenning – verknüpft: Nahezu jeder, der in Viernheim und Umgebung einen Schluck Milch trinkt, ist mehr oder weniger direkt Kunde der Familie. Denn spätestens ab 1922 beliefert Martin Faber auch die Milchzentrale Mannheim mit frischer Milch. Mit seinen Wagen zieht er über die Dörfer, sammelt Milch von den Bauernhöfen ein und liefert auf der Rückfahrt Molkereiprodukte an seine Abnehmer, vor allem die kleinen Tante-Emma-Läden in Viernheim und Umgebung. Als Milchhändler baut sich Martin Faber so nicht nur einen guten Ruf für seine Zuverlässigkeit auf, er erlebt auch den vorsichtigen Aufschwung in der Weimarer Republik und die Blütephase der „goldenen 20er“, beschäftigt bald zwei Mitarbeiter. Und auch der technologische Fortschritt erreicht Viernheim: Mit seiner ersten motorisierten Milchfahrt setzt Martin Faber bald ein Zeichen für die Zukunft. Ganz ausgedient haben die alten Methoden aber noch nicht – die Pferdekutschen und Hundeschlitten sind noch immer im Einsatz, wenn die LKWs gewartet werden müssen oder Witterung und Straßenverhältnisse die empfindliche neue Technologie vor Hindernisse stellen. Einen begeisterten Fan haben die neuen LKWs aber in jedem Fall: Töchterchen Elisabeth Faber ist schon als Kind Teil des Unternehmens und begleitet ihren Vater oft auf seinen Fahrten. Ihr Sohn Karl-Martin Pfenning erinnert sich: „Meine Mutter war total verwurzelt mit dem Unternehmen.“ Die anfängliche kindliche Freude verbindet sich mit der Entschlossenheit einer jungen Frau, die weit über die typischen Gegebenheiten ihrer Zeit hinaus auch in männlich dominierte Bereiche eindringt: „Sie hat dann sogar den LKW-Führerschein gemacht – da war sie stolz bis ans Ende ihres Lebens.“ Als erste Frau in Viernheim hat sie damit einen LKW-Führerschein – und nutzt ihn bald auch, um Milchfahrten zu übernehmen. Elisabeth Pfenning, geb. Faber Geboren am 13.06.1911 Eines von sechs Kindern – und einzige Nachfolgerin ihres Vaters Erste Frau in Viernheim, die einen LKW-Führerschein macht Bewahrt nach dem Krieg den Fuhrbetrieb und übernimmt später den Milchhandel der Familie Verheiratet mit Johann Pfenning (am 19.11.1937), 2 Kinder (Erika und Karl-Martin)

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