54 125 Jahre pfenning-Gruppe Mit der Einführung von Milchtankzügen ab 1958 gehört das ständige Heben schwerer Milchkannen für die Milcherfassung der Vergangenheit an, um 1960. Für Johann Pfenning beginnt nun eine neue Zeit. Er erlebt den Aufschwung in der Bundesrepublik jeden Tag bei seinen Fahrten. Das Verkehrsaufkommen steigt im Laufe der 1950er Jahre massiv an. Zwar sind LKWs zunächst noch Mangelware, doch immer günstigere Modelle drängen auf den Markt, und der Transport auf der Straße macht dem Gütertransport auf der Schiene immer stärker Konkurrenz. Der zunehmende Straßenverkehr macht bereits 1956 sogar eine umfassende Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung notwendig. Bei pfenning wird der Aufschwung am Fuhrpark sichtbar. Statt der improvisierten Holzvergaser wird wieder Diesel getankt, und Provisorien wie Fahrkabinen aus Presspappe gehören der Vergangenheit an. Obwohl Johann Pfenning nun neue Fahrzeuge von Mercedes Benz oder MAN bestellen kann, bleibt der Alltag in Viernheim und Umgebung zunächst noch weit entfernt von „moderner“ Logistik. Auch die neuen LKWs sind Pritschen- oder Planenfahrzeuge, auf deren Ladeflächen die mit 40 Litern vollbeladenen Milchkannen per Hand gewuchtet werden müssen. Umso drastischer ist der Einschnitt im Jahr 1958: Bei der Milcherfassung stellt Johann Pfenning auf Tankzüge um. Bessere Kühlung, leichtere Handhabung ohne schweres Heben und eine erhebliche Beschleunigung der Abläufe – die Umstellung ist eine kleine Revolution im alltäglichen Milchbetrieb. Doch ganz ausgedient haben die Milchkannen damit noch nicht: Bei der Belieferung der kleinen Läden in Viernheim prägen sie noch länger den Alltag.
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