LKW Logenplatz
Medien-Echo

LKW-Fahrer gesucht

Der Mangel an LKW-Fahrern beschäftigt nach wie vor die Branche – das Gewerbe leidet unter erheblichen Engpässen, die sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen werden.

Immer mehr Unternehmen versuchen, das Problem vorausschauend in den Griff zu bekommen, und entwickeln innovative Ansätze, um Fahrer zu gewinnen. „Wir denken da im Moment vor allem in zwei strategische Stoßrichtungen“, sagt Dr. Jörg Mosolf, Sprecher der Geschäftsführung der gleichnamigen Spedition mit Sitz im baden-württembergischen Kirchheim unter Teck. „Nach dem Motto ‚Fahrer werben Fahrer‘ setzen wir auf die persönliche Komponente und die Zufriedenheit der bereits bei uns beschäftigten Fahrer, die uns im In- und Ausland weiterempfehlen. Darüber hinaus investieren wir ganz gezielt in die Bereiche Aus- und Weiterbildung, um Nachwuchskräfte aus der Region für eine Berufskraftfahrerausbildung in unserem Haus zu begeistern.“ Hierfür kooperiere man mit zahlreichen Schulen in der Umgebung, Der Mangel an Lkw Fahrern beschäftigt nach wie vor die Branche – das Gewerbe leidet unter erheblichen Engpässen, die sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen werden. biete eine dreijährige duale Ausbildung an oder übernehme die Kosten für den Lkw-Führerschein. Auch bei der Rekrutierung ausländische Fahrer unterstützt Mosolf an verschiedenen Stellen. „Aus unserer Sicht spielt das Thema Integration eine ganz entscheidende Rolle“, so Dr. Jörg Mosolf, „deshalb helfen wir bei Behördengängen, Sprachproblemen oder der Wohnungssuche.“ Um neue Fahrer zu gewinnen, nutze man auch Kommunikationskanäle wie die mehrsprachige Hauszeitschrift sowie immer stärker mobile Apps. Und wenn ein Mitarbeiter beispielsweise sechs Wochen hintereinander Urlaub in seinem Heimatland machen möchte, finde man selbst hierfür eine flexible und pragmatische Lösung, die für beide Seiten passt. Ob in Zukunft auch Flüchtlinge für den Fahrerberuf infrage kommen, hänge insbesondere von der Politik ab, die noch die nötigen Rahmenbedingungen schaffen muss. „Grundsätzlich stehen wir jedem offen, der gewillt ist, für sein eigenes Auskommen zu sorgen“, sagt Mosolf.

ZAHLREICHE INITIATIVEN AM START

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Initiativen, die das Interesse, als Lkw-Fahrer zu arbeiten, von Berufsanfängern – Jugendlichen und Quereinsteigern – wecken und das Image dieses Berufsstands verbessern helfen sollen. Dabei engagieren sich kleine und mittelständische Unternehmen ebenso wie unternehmensübergreifende Kooperationen von Logistikakteuren. Dass sich mehr junge Menschen für ihr Unternehmen interessieren, will die Spedition Kellershohn aus Lindlar im Oberbergischen Kreis erreichen. Sie berichtet derzeit unter anderem auf Facebook detailliert über ihre beiden Azubis und deren Ausbildungsfortschritte. Sogar einen eigenen Truck hat man den Jungs zur Pflege und zu Übungszwecken anvertraut und das Fahrzeug mit ihren Namen und der Aufschrift „Azubi voll in Fahrt“ versehen. Die Firma pfenning logistics aus dem badischen Heddesheim lässt seit Kurzem auf www.lkw-logenplatz.de ihre Fahrer zu Wort kommen. Die Mitarbeiter – unter ihnen auch eine Fahrerin – berichten, welche Seite sie an ihrem Beruf besonders schätzen, wie sich ihr Einstieg ins Transportgewerbe gestaltet hat und wie ihr „Logenplatz“ bei Pfenning aussieht. Die Kampagne wird auch in sozialen Medien publik gemacht. Um Wertschätzung geht es auch bei der Initiative Fair Truck, die von der Logistik-Initiative Hamburg gemeinsam mit sechs Partnern und zwei Dienstleistern ins Leben gerufen wurde. Wer dabei sein will, verpflichtet sich, Fahrern einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, sie fair
zu entlohnen, ihre Arbeit wertzuschätzen, den Gesundheitsschutz zu unterstützen und in die Ausbildung von Nachwuchsfahrern zu investieren. Ob diese Qualitätsstandards in der Praxis auch eingehalten werden, können die Fahrer auf www.fair-truck.de selbst bewerten. Nicht nur Transportunternehmen wie Hermes Transport Logistics, sondern auch Handelsunternehmen, etwa die Drogeriemarktkette Iwan Budnikowsky, stellen sich der Kritik der Fahrer. „Mach was Abgefahrenes“ lautet das Motto einer Kampagne, die von KRAVAG, dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Verbund der Straßenverkehrsgenossenschaften (SVG) gemeinsam ins Leben gerufen wurde und sich vor allem an junge Leute wendet. Auf der gleichnamigen Website gibt es in hipper Aufmachung jede Menge Informationen rund um die Logistik und ihre Berufsbilder – auch zur Ausbildung zum Profitrucker. Ein entsprechendes Video, das auch auf YouTube abrufbar ist, verspricht sogar: „Der Rastplatz wird zum Dancefloor.“ Fachkräftemangel und demografischer Wandel beschäftigen auch die Bundesregierung. Sie hat nun mit dem Flexirentengesetz eine Gesetzesinitiative gestartet, die den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibler gestaltet und es damit für ältere Mitarbeiter attraktiver macht, länger im Unternehmen zu bleiben. So bleibt mehr Zeit, um die Erfahrung älterer Berufskraftfahrer im Unternehmen weiterzugeben.

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