90 Jahre Logistik

5 Es ist stockfinster in Viernheim, die Luft klirrt vor Kälte und die meisten Fensterläden sind an diesem frühen Morgen in den 1930er Jahren noch verschlossen. Doch ein Geräusch hallt durch die Straßen, das viele Jahrzehnte lang der prägende Sound des Unternehmens sein wird, das heute pfenning logistics heißt: das Klappern von Milchkannen. Auf der Ladefläche eines Planen-LKWs stehen Kannen, aufgereiht in großen Kästen. Daneben noch allerlei andere Milchprodukte: Joghurt, Käse, Butter – so ziemlich alles, was aus Milch produziert werden kann. Die Ware kommt frisch aus der Milchzentrale Mannheim und muss an diesem Tag wie immer an die kleinen Tante-Emma-Läden in Viernheim und Umgebung verteilt werden. Und am Steuer des kleinen LKWs, der diese Tour in Viernheim übernimmt, sitzt eine junge Frau: Elisabeth Pfenning, geborene Faber. Für lange Zeit ist jeder, der in Viernheim und Umgebung einen Schluck Milch trinkt, mehr oder weniger direkt Kunde von Elisabeth Faber und ihrer Familie. Ihr Vater Martin begründet den Molkereiproduktehandel und die Milchtransporte schon in den 1920er Jahren. Mit seinen Wagen zieht er über die Dörfer und sammelt frische Milch von den Bauernhöfen ein, bringt sie nach Mannheim in die Milchzentrale und verteilt die Produkte an Abnehmer in der ganzen Region. All das passiert unter einfachen Bedingungen: Statt mit modernen Milchtankwagen läuft der Transport damals mit schweren Milchkannen ab. Diese werden, wenn es Wartungsarbeiten, Witterung oder Straßenverhältnisse erforderlich machen, auch noch mit Pferdefuhrwerken oder sogar per Hundeschlitten transportiert. 365 Tage im Jahr, bei Wind und Wetter wird die Milch gefahren: Schon Faber ist „part of your process“ für die Milchwirtschaft der Region. Die Fahrzeuge werden moderner, die Aufgabe bleibt: ein pfenning-Milchtankwagen in Viernheim

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