Eröffnung Spiegeleinstellplatz Gera
Medien-Echo

Eröffnung eines Spiegeleinstellplatzes für LKW in Gera

Die richtige Einstellung: Toter Winkel soll nicht das Leben kosten: In Gera gibt es jetzt einen Spiegeleinstellplatz, der von allen Lkw-Fahrern genutzt werden kann. Vier Meter ist das Führerhaus eines Lkw hoch, der Fahrer thront 2,30 Meter über den anderen Verkehrsteilnehmern. „Im Schatten eines Trucks werden andere Verkehrsteilnehmer schnell zur Spielzeuglandschaft“, weiß Yeliz Kavak-Küstner vom Logistikunternehmen pfenning. Deshalb hat die Firma gemeinsam mit dem Konzern Lidl in Gera-Leumnitz, am Flugplatz 5, einen Spiegeleinstellplatz eingerichtet. „pfenning kam auf uns zu und fragte, ob wir das machen wollen. Ehrlich gesagt, kannte ich so einen Platz bis dahin nicht“, sagt Lidl-Betriebsleiter Michael Thalmann. Er hofft, dass man damit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet. „Ich war überrascht, wie viele Spiegel ein Lkw hat, die richtig eingestellt werden müssen“, so Thalmann.

Großer Schritt für die Verkehrssicherheit!

Sieben Rückspiegel sind es in dem Laster, in dem Siegfried Hirschfeld, Fahrlehrer bei der Fischer Academy, und Trucker Tony Richter den Einstellplatz testeten. „Er ist mega. Ich werde mich hier öfter blicken lassen. Zu jeder ersten Fahrstunde“, ist Hirschfeld begeistert. Den Spiegeleinstellplatz kann jeder Lkw-Fahrer nutzen, er steht für alle zur Verfügung. Auf dem Boden sind spezielle Markierungen aufgezeichnet. Die jeweiligen Flächen müssen von einem bestimmten Rückspiegel zu sehen sein – erst dann ist er richtig eingestellt. „Solche Plätze gibt es in Deutschland nicht oft“, weiß Truckerin Katrin Müller. Und dabei wären sie so wichtig. Wie Yeliz Kavak-Küstner sagt, werde man in diesem Jahr noch sieben weitere einrichten. Für ein Unternehmen sei es ein
kleiner Schritt – auch finanziell – für die Verkehrssicherheit ein großer. Investiert wurde lediglich in ein Hinweisschild sowie in die Markierungen auf dem Fußboden.

9500 Unfälle deutschlandweit!

Geras Baudezernentin Claudia Baumgartner (parteilos) hat recherchiert: 9500 Unfälle gebe es deutschlandweit jährlich, bei denen der tote Winkel eine Rolle spiele; davon 40 tödliche. „Ich
hoffe, dass die Zahl der Unfälle gesenkt wird und dass es sich herumspricht, dass man den Spiegeleinstellplatz hier nutzen kann“, sagt sie. Holger Schulz von der Landespolizeidirektion Erfurt freut sich, dass sich zwei Unternehmen der Problematik des toten Winkels angenommen haben. 20 Unfälle habe es im letzten Jahr in Thüringen gegeben, bei dem ein Kraftfahrer einen anderen
Verkehrsteilnehmer nicht gesehen hat, weil der im toten Winkel war. Trotz des neuen Platzes, der für Lasterfahrer ein großer Vorteil sei, erinnert Fahrlehrer Siegfried Hirschfeld daran, dass es eine hundertprozentige Sicherheit nicht geben wird. Schon allein deshalb, weil auch die großen Spiegelgehäuse die Sicht ein wenig versperren.

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