Mann und Frau hinter pfenning Würfel
Medien-Echo

Wer fährt nun unsere Aufträge?

1100 Kraftfahrer und 600 Lkw beschäftigt das mittelständische Logistikunternehmen pfenning logistics an seinen deutschlandweit 90 Standorten. Sie versorgen unter anderem große LEH und Discounter mit Frischewaren und wickeln Werksverkehre für Daimler in Bremen ab. „Unsere Fahrer sind schwerpunktmäßig im Nahverkehr unterwegs. Mit dem Vorteil, dass sie sehr getaktete Verkehre mit entsprechend geregelten Arbeitszeiten haben“, sagt Yeliz Kavak-Küstner, die bei pfenning das Marketing verantwortet. Trotzdem sucht auch pfenning händeringend nach 100 qualifizierten Fahrern. „Der Markt ist wie leer gefegt, denn der Kraftfahrer hat heute die Wahl“, beklagt sie.
Hätte das Unternehmen vor einem Jahr nicht radikal umgedacht, wäre die Zahl der offenen Stellen aber deutlich höher. Über reguläre Printwerbung erreichten wir keine Bewerber mehr“, erzählt sie. „Wir mussten also einen Kommunikationskanal eröffnen, über den wir die Fahrer persönlich erreichen. Da bleibt nur Facebook.“ Gemeinsam mit einer Werbeagentur entwickelte Kavak-Küstner deshalb den Online-Auftritt www.Lkw-Logenplatz.de. Unter dem Motto “Sichern Sie sich jetzt einen Logenplatz“ soll Interessierten das Unternehmen nähergebracht und gleichzeitig das Image des Kraftfahrers wieder aufgewertet werden.
Auf der gleichnamigen Facebook-Seite werden alle offenen Stellen vermeldet und vielfältige Infos rund um den Fahrer-Alltag eingestellt. Die Hauptbotschaften transportieren aber pfenning-Lkw-Fahrer selbst. In Kurzvideos erzählen Sie über ihr Leben, ihre Berufswahl und ihre Aufgaben. „Das kommt gut an und hat eine immense Reichweite, “, freut sich Kavak-Küstner. „Wir erreichen mit nur einem Video bis zu 70.000 Besucher. Das schlägt sich sofort positiv auf die Anzahl der Bewerbungen nieder. „Aber Facebook bedeutet Arbeit. Der Kanal muss regelmäßig bespielt werden und man sollte den Kontrollverlust hinter sich lassen“, warnt die Marketingfrau. „Das Thema muss ein Profi machen – intern und/oder extern.“
Deshalb nahm pfenning als eines der ersten Unternehmen an der „Fair-Truck-Initiative für Lkw-Fahrer“ teil, die die Logistik-Initiative Hamburg (LIHH) vor über einem Jahr initiiert hat. Die Fair Truck Partner sorgen im Rahmen eines Codex für faire Arbeitsbedingungen. Das Besondere daran: Die Fahrer selbst bewerten ihre Arbeitgeber – über eine eigens entwickelte FairTruck-App. Bewerbungskriterien sind beispielsweise der Umgangston, Sozialräume für Fahrer, sowie Wartezeiten an den Rampen. Das Beste: „Die Bewertung des LKW-Fahrers erfolgt zu 100 Prozent anonym, aber es nutzen noch zu wenig Fahrer die Möglichkeit“, bedauert Kavak-Küstner. Künftig sollen sogenannte Fahrer-Paten in den einzelnen Betrieben Fair Truck bei Fahrern noch bekannter machen.

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